Deutscher Computerspielpreis 2018: Das sind die Gewinner
Das Hamburger Entwicklerstudio Barrel Roll Games gewann die Auszeichnung "Bestes Deutsches Spiel" des DCP 2018 (Deutscher Computerspielpreis). Ubisoft schnappte sich den Preis für das beste internationale Spiel. Hier sind alle Gewinner des DCP 2018 in der Übersicht.
Am Abend des 10. April traf sich das Who is Who der deutschen Entwicklerszene im Münchner Kesselhaus. Der Deutsche Computerspielpreis hatte geladen und bei Preisgeldern im Wert von insgesamt 560.000 Euro kann man auch ruhig mal von Hamburg (Barrel Roll Games) oder Berlin (Exit Adventures) nach München reisen. Es ging aber gar nicht mal so sehr ums große Geld. Vielmehr ist es auch ein politisches Signal, dass Deutschland als Entwicklungsstandort für Games wahrgenommen wird. Entsprechend gut gelingt mittlerweile die Verzahnung von Politik und Preisverleihung. Der 10. Deutsche Computerspielpreis hat namhafte Förderer: Träger ist die Bundesrepublik Deutschland (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, BMVI), game - Verband der deutschen Games-Branche und auch der Freistaat Bayern ließ Mittel springen.

"Award-Babsi" Barbara Schöneberger mit den glücklichen Gewinnern von Barrel Roll Games. (Quelle: DCP)
Politiker messen der Spieleindustrie offensichtlich endlich die Bedeutung zu, die ihr zusteht. Nach dem Besuch Angela Merkels auf der Gamescom 2017 nutzte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die Preisverleihung des DCP, um mit seiner Anwesenheit ein Signal zu setzen. Parteikollegin und Staatsministerin für Digitales, Dorothee Bär, konnte offenbar nicht rechtzeitig ein Flugtaxi ergattern und musste auf eine Wortmeldung per Videobotschaft ausweichen. Auch hier deutliche Signale: Der DCP soll zukünftig in die Zuständigkeit des Bundeskanzlerinnenamts rücken. Details? Erst mal keine.
Während die selbsternannte "Award-Babsi" Barbara Schöneberger wenig Mühe hatte, das Showprogramm zwischen Entwicklern, Politikern, YouTube-Stars und -Sternchen adäquat zu moderieren, gingen in immerhin 14 Kategorien Preise an hauptsächlich deutsche Entwicklerstudios raus. Daedalic Entertainment zog – mal wieder – als Gewinner aus dem Rennen. Mit The Long Journey Home klickte sich das Düsseldorfer Studio zur Auszeichnung "Beste Inszenierung". Gewinner des Abends sind aber eindeutig Barrel Roll Games aus Hamburg. Das Studio schaltete gleich drei Achievements frei: "Bestes Deutsches Spiel", "Bestes Jugendspiel" und "Bestes Internationales Multiplayer-Spiel". Mit dem "Hide & Seek"-Spiel Witch It (Vermarktung über Deadalic) ist den Hamburgern der Rundumschlag gelungen. Der Publikumspreis ging an ELEX von Piranha Bytes. Das Team von Gamesplanet gratuliert!
Die Gewinner des DCP 2018
- Bestes Deutsches Spiel (dotiert mit 110.000 Euro zzgl. Medialeistungen im Gegenwert von 60.000 Euro): "Witch It" von Barrel Roll Games, Hamburg
- Bestes Kinderspiel (dotiert mit 75.000 Euro zzgl. Medialeistungen im Gegenwert von 40.000 Euro): "Monkey Swag" von Tiny Crocodile Studios & kunst-stoff, Berlin
- Bestes Jugendspiel (dotiert mit 75.000 Euro zzgl. Medialeistungen im Gegenwert von 40.000 Euro): "Witch It" von Barrel Roll Games, Hamburg
- Bestes Serious Game (dotiert mit 40.000 Euro): "Vocabicar" von Quantumfrog, Oldenburg
- Bestes Mobiles Spiel (dotiert mit 40.000 Euro): "Card Thief" von Arnold Rauers, Berlin
- Bestes Gamedesign (dotiert mit 40.000 Euro): "TownsmenVR" von Handy Games, Giebelstadt
- Beste Innovation (dotiert mit 40.000 Euro): "HUXLEY" von Exit Adventures, Berlin
- Beste Inszenierung (dotiert mit 40.000 Euro): "The Long Journey Home" von Daedalic Entertainment Studio West, Düsseldorf
- Bestes Internationales Spiel (undotiert): "Assassin's Creed Origins" von Ubisoft
- Beste Internationale Spielwelt (undotiert): "Horizon Zero Dawn" von Guerilla Games/Sony Interactive Deutschland
- Bestes Internationales Multiplayer-Spiel (undotiert): "Witch It" von Barrel Roll Games, Hamburg
- Nachwuchspreis mit Konzept: "Ernas Unheil "(1. Platz und 35.000 Euro) von Aileen Auerbach, Jessica Bodamer, Lisa Forsch, Olga Trinova, Talea Sieckmann / HTW Berlin. "Sunset Devils" (2. Platz und 15.000 Euro) von Andreas Illenseer/Carl-Hofer-Schule, Karlsruhe
- Nachwuchspreis mit Prototyp: "Fading Skies" (1. Platz und 35.000 Euro) von Marc Fleps, HAW Hamburg. "Realm of the Machines" (2. Platz und 15.000 Euro) von Julian Ludwig, Sebastian Jantschke, Stefan Held, Wanuscha Nourbakhsh, Alina von Petersdorff, Sharon Schwaab, Maximilian Miesczalok, David Ernst, Pascal Marschar/Mediadesign Hochschule München
- Publikumspreis (undotiert) "ELEX" von Piranha Bytes, Essen
- Sonderpreis der Jury (undotiert): Friendly Fire (Charity Aktion) (Quelle: GamesMarkt)