Clevere Feinde in Prey – dafür Verzicht auf Bossgegner!
Die Entwickler von Prey erzählen im Interview, warum kleinere Gegner in Prey wie Bossgegner wahrgenommen werden. "Richtige" Bossgegner werden nicht ins Spiel gelassen. Dafür wird anderen, intelligenten Gegnern Tür und Tor geöffnet.
Prey wird zur Zeit in den Arkane Studios entwickelt. Im Interview mit Game Informer haben die Entwickler jetzt ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert und erläutern die Funktionsweise unterschiedlicher Gegnerklassen. Interessant ist dabei ein kleines, aber für Gamer wichtiges Detail: In Prey wird es keine Boss-Kämpfe geben. Schade? Nicht unbedingt. Denn Prey kommt offenbar auch ohne Bossgegner ganz gut aus. Mitunter liegt das an der Künstlichen Intelligenz, wie es im Interview mit Lead Designer Ricardo Bare heißt:
Im Spiel wird es so was wie Boss-Kämpfe nicht geben, aber so wie die KI arbeitet, fühlen sich die Telepathen wie Mini-Bosse an. Ein Telepath kontrolliert einen Bereich und damit typischerweise einen Haufen Menschen gleich mit. Die Menschen agieren besonders interessant, weil sie sich im Klaren darüber sind, besessen zu sein. Sehen sie dich, sagen sie Dinge wie 'Ich habe die Kontrolle verloren. Lauf weg, verschwinde von hier! Wir werden beide sterben!', und ähnliche Dinge. Dadurch sieht sich der Spieler mit einer interessanten Entscheidung konfrontiert. Soll ich die Person töten, die aber ja ein Mensch ist, oder finde ich einen anderen Weg um sie herum und kann sie ohne Gewalteinwirkung ausschalten?
Möchte man nicht an den Backen haben: die Zystoiden in Prey.
Cystoids: Zerstörerische Knallerbsen
Im Artikel von Game Informer werden weitere Gegnertypen näher erklärt. Die kleinsten, denen Spieler in Prey über den Weg laufen, sind offenbar die Cystoids (Zystoiden). Zystoiden haben lediglich die Größe eines Tennisballs und trotzdem eine zerstörerische Explosionskraft. Die Viecher lauern in der Regel in Nestern und schwärmen scharenweise aus. Schlau sind die Zystoiden nicht: Nehmen sie eine Bewegung im Umfeld wahr, strömen sie in einer Art Kamikaze-Mission aus und explodieren bei Feindkontakt. So lassen sich die Gegner aber auch relativ einfach ausschalten. Einfach einen Gegenstand in die Nähe eines Nests werfen und PENG – das war's mit den Knallköppen.
Mimics: Ich bin eine Kaffeetasse, also bin ich
Die spinnenartigen Mimics gehören zu den ersten Typhons, denen die Menschen begegnet sind. Mimics sind Meister im Versteckspielen: Sie sind in der Lage, das Aussehen von fast jedem Objekt der Umgebung anzunehmen und verschmelzen so förmlich mit dem Spielareal. Mimics können sich demnach als Mülleimer, Kaffeetasse oder Musikinstrument tarnen. "Hey Mimic, als was gehst du zu Weihnachten?". "Ich leg mich als Musikinstrument unter den Baum!" Ja, warum auch nicht ...
Die Klon-Monster sind darüber hinaus ziemlich agil. Schüssen weichen sie geschickt aus und sie springen wild umher. Bevor sie der Spielfigur an die Gurgel gehen. Die kann einen Mimic aber natürlich trotzdem ausschalten und ist später in der Lage, das Mimikry-Spiel selbst zu praktizieren.
War zu lange im Solarium: Ein ehemaliges Crew-Mitglied als Phantom.
Phantome: Armee der Finsternis
Bei den Phantomen handelt es sich um ehemalige Crew-Mitglieder. Nur leider mit von Typhon-Energie zerfressenen Körpern und jetzt als Teil der Alien-Armee unterwegs. Phantome sind die am häufigsten vorkommenden Gegner in Prey. Diese Soldaten sondern einen schrillen, geisterhaften Lärm ab, der wohl ein bisschen die menschliche Sprache imitieren soll. Phantome gibt's in mehreren Derivaten. Thermal-Phantome beispielsweise sind Brandstifter, die ihre Umgebung in Brand setzen. Die Voltaic Phantoms haben sich auf Elektroangriffe spezialisiert und Etheric Phantoms können sich selbst duplizieren und Giftwolken absondern. Keine Manieren, die Viecher!
Nightmare: Fast ein Bossgegner
In Prey soll der Nightmare (Albtraum) der größte, stärkste und gefährlichste aller Gegner sein. Er erinnert ein wenig an das Nemesis-Monster aus Resident Evil 3 und verfolgt die Spielfigur permanent durch die gesamte Raumstation Talos I. Ricardo Bare erzählt:
Der Nightmare wurde gezielt dafür erschaffen, dich zu töten, denn Typhons nehmen dich als resistente Anomalie wahr, die ihre System bedroht. Je mehr Alien-Kräfte du installierst, desto aufmerksamer wird der Nightmare und macht Jagd auf dich. Das ist ein dynamisches System. Ich kann irgendwo in einer Cafeteria sitzen, mir 15 Neuromods ins Auge drücken und ganz plötzlich ist dieses lautstarke Gebrüll zu hören, weil der Nightmare auf gleicher Ebene ist. Er ist in der Welt und jagt dich, aber er weiß nicht, wo du bist. Es sei denn du stolperst in ihn oder machst so Sachen wie die Installation mehrerer Neuromods.