Stalker 2: Ukrainisches Entwicklerstudio flieht nach Prag - und filmt den Umzug des Teams
Die Macher von Stalker 2, GSC Game World, mussten wegen des russischen Angriffskriegs ihr Studio in der Ukraine verlassen. Ein verstörendes Video-Tagebuch zeigt die Räumung und den Umzug.
Eigentlich hätte der sehnlichst erwartete Open-World-Shooter Stalker 2: Heart of Chornobyl schon in diesem Jahr fertig sein können. Der Plan ging für das ukrainische Entwicklerstudio GSC Game World aber leider nicht auf - weil ein Kriegsverbrecher und Mörder andere Pläne hat. Der russische Angriff auf die Ukraine zwang das Studio dazu, die Räumlichkeiten in der Ukraine zu verlassen. Zu gefährlich sei es dort, zu viele Gebäude haben die Invasoren aus Russland schon zerstört, zu viele Menschen (und Tiere) sind dem Wahnsinn bereits zum Opfer gefallen.
Zukünftig geht die Entwicklung in der tschechischen Hauptstadt Prag weiter. Dort hat GSC Game World mittlerweile das Lager aufgeschlagen und die Arbeit an Stalker 2 wieder aufgenommen. Die Veröffentlichung von Stalker 2 rutscht deshalb ins Jahr 2023.
Ein Video-Tagebuch der Entwickler zeigt die verheerenden Ausmaße des Invasionskriegs in der Ukraine. Über Wochen haben die Entwickler und Entwicklerinnen Geschehnisse aus den umkämpften Gebieten festgehalten, mit ihren Kameras gefilmt und sie schildern dramatische Ereignisse aus der Sicht Betroffener. So verändere der reale Krieg einfach alles, schreibt das Studio. "Wünsche, Erwartungen, das Lebenstempo und die Denkweise und sogar das, was einen morgens aufweckt", das alles nehme unmittelbaren Einfluss auf die Arbeit und das Leben in einem Kriegsgebiet, "spaltet das Leben in 'vorher' und 'nachher'".
Kein Wunder also, dass Stalker 2 mittlerweile den Namenszusatz "Heart of Chornobyl" trägt, also die korrekte, ukrainische Schreibweise und nicht mehr "Chernobyl". Für GSC Game World ist die Entwicklung inzwischen mehr denn je eine Herzenssache. Als offizieller Partner von GSC Game World freuen wir uns natürlich sehr darüber, Stalker 2: Heart of Chornobyl auf Gamesplanet anbieten zu können (zum Editionsvergleich).
Darüber hinaus ruft das Studio zu Spenden auf. Zitat: "Der Ukraine zu helfen ist eine gute Tat, an der sich jeder beteiligen kann. Wir danken allen, die bereits gespendet haben, und ermutigen alle, die die Möglichkeit haben, der Ukraine über die von der Initiative des Präsidenten der Ukraine eingerichtete Spendenplattform zu helfen."
