Sekiro: Shadows Die Twice im Test – so wertet die deutsche Presse
VON HARALD FRÄNKEL
Am morgigen Freitag ist Release für das neue Action-Adventure der Dark Souls-Macher: In den ersten Reviews räumt Sekiro: Shadows Die Twice aus dem Hause From Software bereits hohe Wertungen und einige Awards ab.
Es ist blutig, es ist actionreich, es ist düster, es ist hart: Grobmotorische Weicheier sollten schon mal einen Eimer bereitstellen, um ihre salzigen Tränen aufzufangen, denn Sekiro geht wie seine ebenfalls von From Software stammenden indirekten Vorgänger Demon’s Souls, Dark Souls und Bloodborne beileibe nicht als Kinderspiel durch. Allerdings hebt es sich in vielen Punkten von den Vorbildern ab. PC-Besitzer übernehmen diesmal einen vorgegebenen Charakter, der sich als Ninja durchs Japan des 16. Jahrhundert metzgert.
Der Axt-Effekt: Die Armprothese des Helden hat unterschiedliche Funktionen.
Das Action-Adventure setzt nicht nur auf offenen Kampf, sondern ermöglicht zudem Meuchelmörder-Schleichangriffe, neudeutsch „Stealth“-Attacken. Held Sekiro, genannt „Der Wolf“, besitzt ein Schwert und trägt eine Armprothese. Die schleudert zum Beispiel einen Greifhaken, damit der Recke herumschwingen kann wie Spider-Man. Sie liefert aber bei Bedarf auch einen Schild, eine Axt oder einen Speer, der gepinnte Gegner in den Nahkampf zerrt. Feuer spucken ist ebenso möglich – nicht nur deshalb ist die Presse Feuer und Flamme.
„Extrem fesselnd“
Bei Spieletipps warten geschmeidige 90 von 100 Punkten und der Goldene-Joystick-Award on top. Stefan Wirth rückt in seiner Rezension den Vergleich mit anderen Souls-like-Spielen in den Mittelpunkt: „Sekiro war für mich ein völlig neues, wenngleich genauso interessantes Erlebnis. Zwar spüre ich ein Echo der Dark Souls-Formel, diese wurde aber überarbeitet. Der Greifhaken, die Prothesen-Werkzeuge und das Haltungssystem, das auf eine wohlüberlegte Mischung aus Blocken und Angriffen setzt, sorgt für eine deutlich zielgerichtetere Spielerfahrung, die sich aber unglaublich vielseitig präsentiert.“ Ihn habe Sekiro mit der höheren Geschwindigkeit und dem vielseitigen Gameplay gefesselt. Es sei ein extrem forderndes, aber faires Abenteuer. „From Software frustriert und motiviert wie eh und je.“
„Eins der besten Spiele überhaupt“
Martin Woger von Eurogamer verleiht Sekiro im Review das Prädikat „Herausragend“. From Software habe zu Tenchu und Ninja Gaiden geschielt und damit die Herausforderung des Jahres schlechthin geschaffen. „Konntet ihr bei einem Devil May Cry den Schwierigkeitsgrad auf Buttonmasher umschalten und bot sogar Ninja Gaiden irgendwann das rosa Kostüm an, hilft hier einmal mehr nur üben, üben, üben. Das muss klar sein, das Spiel ist kein Spaziergang und selbst Souls-Könner bekommen hier nur einen kleinen Bonus, so anders, wie die Timings und Bewegungen funktionieren. Und es ist eines der besten Spiele überhaupt.“
Begegnungen mit Sekiro sind in der Regel ein einschneidendes Erlebnis.
Unter der Überschrift „Und ihr dachtet, Dark Souls sei hart“ gibt Dimitry Halley im
Gamestar-Test 88 von 100 Punkten plus Gold-Award plus Spieldesign-Award. „Die Kämpfe bescheren mir absolute Hochgefühle, selbst wenn ich gerade seit fünf Stunden von einem Riesengorilla aufs Maul bekomme. Ich studiere Versuch um Versuch jeden Angriff eines feindlichen Samurai, jede Finte, jeden Trick – bis er mich nicht mehr überraschen kann. Jetzt bin ich am Zug. Plötzlich wehrt mein Katana jeden Angriff ab, bis der Feind zitternd in die Knie geht – und dann serviere ich ihm mit einem kalten Lächeln die Rechnung.“ Halley schwärmt, dass er extrem gern tüftelt, wie Feinde aufs Kreuz zu legen sind. Das sei ihm vor Jahren bei Street Fighter 3 so gegangen, er habe diese Fighting-Game-Mechanik in Dark Souls gemocht und beim neuen Action-Adventure von From Software liebe er sie.
„Kampfsystem macht Laune“
Sauschnell, sauschwer, saugut – so beurteilt Benjamin Braun das Spiel auf GamersGlobal. „Das Kampfsystem macht mächtig Laune, die Gegner sind enorm vielfältig und gewohnt knüppelhart. Vor allem gefällt mir aber der verstärkte Hang zum aktiven Storytelling in diesem visuell ansprechenden und hochwertig umgesetzten historischen Japan-Setting.“ Visuell glänze das Spiel allgemein mit seinem erstklassigen Artdesign, starken Animationen und tollen Effekten. Die Wertung: 8.5 von 10 Punkten.
Willkommen im Schwinger-Club: Der Greifhaken verschafft dem Ninja taktische Vorteile.
Noch keine Bewertung geben bis dato drei Online-Magazine. 4Players begründet das mit dem Schwierigkeitsgrad und der hochkomplexen virtuellen Welt, die nach der bisherigen Spielzeit nicht abschließend beurteilbar sei. Jörg Luibls Ersteindruck: „sehr gut“.
Katharina Pache von PC Games bezeichnet Sekiro bereits als „neues Meisterwerk“.
Daniel Kirschey schreibt bei Giga Games unter anderem, dass er noch nicht durch sei: „Eines kann schon jetzt verraten werden: Sekiro Shadow – Die Twice ist ein gutes Spiel!“
Die relevantesten deutschen Tests auf einen Blick
Spieletipps: 90/100 und Goldener Joystick (Test lesen)
Gamestar: 88/100 und zwei Awards (Test lesen)
Eurogamer: „Herausragend“ (Test lesen)
GamersGlobal: 8.5/10 (Test lesen)
PC Games: (Vorab-Test lesen)
Giga Games: (Vorab-Test lesen)