Gamesplanet Review-Übersicht - Heute: Star Wars Battlefront
VON HARALD FRÄNKEL
Er ist da, der neue Shooter der Battlefield-Macher - und diversen Vorab-Unkenrufen zum Trotz ist an Star Wars: Battlefront nicht nur Boba fett: Entwickler DICE hat ein Atmosphäre-Monster in der Größe eines Rancor geschaffen, das auch Neulingen das Thema Multiplayer näherbringt.
Knapp einen Monat, bevor der neue Star Wars-Streifen Das Erwachen der Macht (Originaltitel: The Force Awakens) ins Kino kommt, spielen Krieg der Sterne-Fans schon jetzt die Hauptrollen in ihrem ganz persönlichen interaktiven Film: Bei der neuen Multiplayer-Ballerei mimen sie meist einen Rebellen oder einen Soldaten der Sturmtruppen, um sich gegenseitig zu befeuern. Zeitweise ermöglicht es der Ego-Shooter, prominente Helden zu verkörpern; namentlich sind das für die „Guten“ Luke Skywalker, Han Solo sowie Leia Organa Solo, geborene Leia Amidala Skywalker. Die dunkle Seite der Macht fährt Darth Vader, Darth Sidious und Kopfgeldjäger Boba Fett auf. Aber auch reine Fluggefechte stehen auf dem Programm.
„Kindheitsträume werden wahr!“
Unter anderem auf den bestens bekannten Planeten Hoth und Tatooine sowie auf dem Waldplaneten Endor geht es zur Sache, mithilfe vieler charakteristischer Vehikel. Der neue Shooter erfüllt dabei Kindheitsträume und erlaubt es, Schlachten in AT-STs, Tie-Fightern, X-Wings, Speedbikes und sogar in Han Solos Rasendem Falken mitzuerleben. Damit sich auch Einsteiger zurechtfinden, gibt es einige Möglichkeiten, vorher alleine oder mit bis zu drei Freunden offline zu üben, im Rahmen diverser Trainingsmodi. Doch werfen wir jetzt wie immer einen Blick auf die Tests der wichtigsten Online-Magazine!
Auf dem Eisplaneten Hoth stapfen zwei mächtige imperiale Kampfläufer durch den Schnee, gesteuert von Spielern, die sich auf die Seite von Darth Vader (links) geschlagen haben.
Die erste Review veröffentlichte Spieletipps, wobei die Online-Seite Battlefront mit 85 von 100 Punkten und einem Award adelt. Die Redaktion hebt hervor, dass sich der einsteigerfreundliche Titel an eine breite Zielgruppe wende und Anhängern der Sternenkriege sowohl Wiedererkennungswert als auch Unterhaltung biete. Aus dem Häuschen gerät der Tester angesichts der Technik: „Die Optik ist beeindruckend und die Karten mit hübschen Details, wie herumlaufenden Ewoks auf Endor oder Jawas auf Tatooine, gefallen mit einer ausgesprochen schicken Grafik. Der passende Soundtrack und die aus den Filmen bekannte Soundkulisse lassen mich mit zufriedenem Grinsen in die Mehrspielerschlachten starten.“
„Großartige Spaßmaschine!“
„Mehr Macht als gedacht“, titelt die Computer Bild Spiele höchst lyrisch und findet als einzig wirklich großen Kritikpunkt, dass Star Wars: Battlefront nicht über eine storybasierte Einzelspielerkampagne verfügt. Folgerichtig fällt die Bewertung sehr positiv aus, am Ende steht ein Schulnotenschnitt von 1,68 zu Buche. Trotz vieler Unkenrufe entpuppe sich Battlefront als großartige Spaßmaschine in einem spektakulär authentischen Star Wars-Universum, heißt es. Es schaffe ein Spagat, denn es spreche sowohl passionierte Battlefield-Knipser als auch Gelegenheitsspieler an, die wegen der Sternenkrieger-Marke zugreifen. „Im aufgeräumten Interface steckt keine Info zu viel, das Inventar-Management ist intuitiv, jedoch nie banal. Battlefront bietet Spielern einen sehr differenzierten Multiplayer, in dem von tollen Luftkämpfen bis zu epischen Schlachten mit 40 Spielern jedes Abenteuer dabei ist.“
Auch die irrsinnig schnellen Speeder Bikes dürfen Spieler benutzen, stilecht wie im Film Die Rückkehr der Jedi-Ritter im Wald des Mondes Endor.
Gameswelt verzichtete bis zu unserem Redaktionsschluss auf die obligatorische Zahlenbewertung. Man wolle die Stabilität des Online-Shooters unter Realbedingungen mit ins Urteil einbeziehen, also erst prüfen, wie die Server nach dem Release laufen. Der Artikel ist textlich voll des Lobes, auch wenn er leichte Probleme bei der Spielbalance einiger Modi und Karten nennt: „Noch nie hat ein Star Wars-Spiel dieses Universum so verdammt schön auf den Bildschirm gebracht. Auch die Musik trägt natürlich einen erheblichen Teil zu der fantastischen Atmosphäre bei. Und dann sind da natürlich diese grandiosen Sound-Effekte. Es passt einfach alles.“ Der Test von 4Players war zum Veröffentlichungszeitpunkt des Spiels noch nicht aussagekräftig, weil er sich einzig auf die alleine spielbaren Trainingsmodi bezog und deshalb auch die Wertung fehlte.
Für ein leichtes Augenbrauenzucken sorgte bei uns der Artikel auf Gamona. Die Wertung ist zwar gut (7 von 10 Punkte) und der Text hinsichtlich der Stärken und Schwächen des Spiels tendenziell positiv. Beim Pro & Contra finden sich jedoch mehr Minuspunkte, zudem relativiert die Redaktion die Einsteigerfreundlichkeit an dieser Stelle noch mal extra mit einem Vermerk auf die geringe Spieltiefe. Im Test heißt es dazu ferner: „DICE hat das Spiel absichtlich so einsteigerfreundlich konzipiert – es soll einem Massenpublikum gefallen und nicht auf Hardcore-Spieler zugeschnitten sein.“ Genau das Gegenteil könnte man nun hinsichtlich der Gamona-Rezension meinen. Bitte an dieser Stelle einen frech zwinkernden Smiley vorstellen!
Der Kopfgeldjäger Boba Fett, ausgerüstet mit einem Raketenrucksack, ist einer von sechs bekannten, spielbaren Helden in Star Wars: Battlefront.
Ohnehin entsteht der Eindruck, dass das eine oder andere Magazin Battlefront für Merkmale abwertet, über die es nach dem Willen der Entwickler gar nicht verfügen sollte. Es war nie als tiefgehender Taktik-Shooter im Battlefield-Stil geplant. Und auch ein Singleplayer mit Hintergrundgeschichte hat keineswegs zur Diskussion gestanden. Dies nun kritisch anzumerken, geht selbstverständlich in Ordnung. Es aber auch zu bestrafen, ist zumindest diskussionswürdig. Konfuzius würde eventuell folgendes klugscheißen: Wenn du dir eine Katze kaufst, beschwer dich nicht, weil sie den Einbrecher nicht beißt!
„Fans müssen zugreifen!“
PC Games begründet, warum das Spiel „nur gut“ geworden ist, auch anderweitig: „Die Schießereien funktionieren, unterscheiden sich aber kaum von dem, was man aus zig anderen Mehrspieler-Shootern kennt.“ Kritik gibt's auch am geringen Umfang. Eine Kaufempfehlung spricht das Magazin dennoch aus: „Als Star Wars-Fan kann man sich Star Wars: Battlefront keineswegs entgehen lassen. Selten zuvor wurde die Atmosphäre der ersten drei Filme in einem Spiel dermaßen professionell umgesetzt, alles sieht so aus und hört sich so an, wie man sich das vorstellt.“ In Zahlen ergibt das eine gute Wertung, 79 von 100 Punkten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Star Wars: Battlefront perfekt geeignet ist, die Zeit bis zum filmischen Erwachen der Macht zu verkürzen. Es kommt unglaublich stimmungsvoll daher und - man kann es ja mal positiv bewerten - bringt auch Multiplayer-Neulingen mehr Lust als Frust. Möge die Macht mit euch sein!
PS: Die Rezensionen von Gamestar, Giga Games, GamersGlobal und Eurogamer waren bei Redaktionsschluss noch nicht online.