Call of Duty: WW2 im Test – so wertet die deutsche Presse
VON HARALD FRÄNKEL
Bäm! Heute war Release von Call of Duty: WW2 - und schwuppdiwupp sind die ersten Tests online! PC Games ballert erfreut mit und gibt im Review 86 von 100 Punkten. Gameswelt hat zwei Awards im Marschgepäck. Und die anderen?
Call of Duty: World War II, entwickelt von Sledgehammer Games, ist der vierzehnte Teil der beliebten CoD-Reihe. Das Motto lautet „Zurück in die Vergangenheit“, nachdem Infinite Warfare vor ziemlich genau einem Jahr ein futuristisches Szenario zum Thema hatte. Diesmal verkörpert der Spieler in der Singleplayer-Kampagne die meiste Zeit einen Rekruten aus den Vereinigten Staaten. Der Protagonist, er heißt Red Daniels, zieht als Mitglied der 1st Infantry Division in den Zweiten Weltkrieg. Bei der Befreiung von Paris schlüpfen Fans gepflegter Ego-Shooter aber z.B. auch mal in die Rolle einer Frau, die dem französischem Widerstand angehört. Selbstverständlich ebenso wieder mit dabei ist ein Multiplayer, der zusätzlich über einen kooperativen Modus verfügt (Zombiejagd ftw!).
„Einfach hin und weg!“
PC Games bewertet Call of Duty: WW2 im Test mit 86 von 100 Punkten. Das Magazin lobt den Multiplayer- ebenso wie den Einzelspielermodus („Grandiose Kampagne“). „Bereits nach wenigen Minuten, vor allem dank der grandios inszenierten Normandielandung der ersten Mission, war ich einfach hin und weg. Die Entwickler haben meines Erachtens die Atmosphäre dank der starken Soundkulisse so gut eingefangen, dass mir das Erlebnis beinahe realistischer vorkam als in Filmen wie Der Soldat James Ryan“, schreibt Matti Sandqvist. „Zudem bin ich vom Mehrspielermodus angetan. Insbesondere der neue War-Mode bringt Gefechte in die langjährige Serie, die endlich richtig viel Teamarbeit von den Spielern verlangen.“
Die Hauptrolle in WWII spielt Red Daniels, ein US-Soldat der 1st Infantry Division.
Gleich zwei Awards räumt das Actionspiel bei der Rezension von Gameswelt ab, den Gamestipp und eine Auszeichnung für den Multiplayer-Modus. Call of Duty: World War 2 sei ein vollgestopftes und fantastisches Call of Duty, daran gebe es nichts zu rütteln. „Die Kampagne ist toll geschrieben und so packend inszeniert, dass mir meine virtuellen Kameraden ans Herz gewachsen sind. Wann war das bei einem Call of Duty in den letzten Jahren schon mal der Fall? Dazu erwarten euch abwechslungsreiche Schauplätze und spielerische Kniffe, die immer wieder motivieren. Toll!“, jubelt Christian Kurowski.
Ab nach Deutschland!
Wie es sich für ein Call of Duty gehört, setzt WWII auf eine grafsich und soundtechnisch bombastische Inszenierung, die an Actionfilme des US-Regisseurs Michael Bay erinnert. Schauplatz ist Europa, deshalb steht am Anfang auch die Landung der Allierten am 6. Juni 1944 in der Normandie auf dem Programm. Weitere Schauplätze für die Handlung des neuen Ablegers sind beispielsweise Aachen und der Hürtgenwald. Wie bereits erwähnt, kennt man die hochdramatische „Operation Neptune“ am sogenannten D-Day unter anderem aus Der Soldat James Ryan. Sie wurde aber auch im Ego-Shooter Medal of Honor: Allied Assault von 2002 umgesetzt. Diese Reihe wiederum gilt als Vorbild für die Marke Call of Duty, deren Macher sich jetzt offenbar mit einer Reminiszenz revanchieren.
„Packend und herausfordernd“
Bei Computer Bild Spiele stößt der Ego-Shooter auf Begeisterung, er bekommt die Schulnote 1,50. Die Autoren des Tests, Sönke Siemens und Benedikt Plass-Fleßenkämper, hätten sich eine längere Einzelspieler-Kampagne mit Koop-Modus gewünscht. „Als Gesamtpaket funktioniert Call of Duty: WW2 trotzdem erstaunlich gut. Die Story wird konsequent, packend und herausfordernd erzählt, der Zombie-Modus fühlt sich frisch und zugänglich an, und online fesselt der neue Krieg-Modus stundenlang. Wer die bisherigen WW2-Spiele der Serie mochte, wird auch hier bestens unterhalten.“
US-Infanteristen rücken zu einem Gebäude vor, in diesem Fall mit Panzern im Schlepptau.
Neu am Einzelspieler-Modus ist ein Squad-System. In dessen Rahmen muss sich der PC-Besitzer auf die künstliche Intelligenz seiner computergesteuerten Mitstreiter verlassen. Die versorgen ihn während der Schlachten mit Munition und Medizin, womit die automatische Selbstheilung natürlich der Vergangenheit angehört. Kameraden machen darüber hinaus feindliche Soldaten aus und verraten deren Position. Dann können sie auch gefangengenommen werden. Außerdem ist es möglich, Verwundete hinter eine Deckung zu zerren und so in Sicherheit zu bringen.
„Ein echtes Umfangsmonster“
Sehr gute 8 von 10 Punkte gibt's von Giga Games. „Der neue Teil der Reihe erfindet das Rad nicht neu, setzt aber wichtige, zeitgemäße Impulse und bietet vor allem eins: verdammt gute Unterhaltung“, resümiert Alexander Gehlsdorf. Ein Vorwurf gegenüber Call of Duty sei immer wieder, dass es zu kurz ist. Den sechs- bis achstündigen Einzelspieler-Modus isoliert betrachtet, möge das stimmen, allerdings werde oft vergessen, dass CoD im Grunde aus drei Spielen besteht: Kampage, Multiplayer und kooperativer Zombie-Modus. „Damit ist es ein echtes Umfangsmonster.“
Gehlsdorf hat auch den Test für Spieletipps geschrieben. Hier vergibt er 82 von 100 Punkten. Call of Duty: WW2 sei eine routinierte Fortsetzung mit wenigen, dafür durchweg gelungenen Neuerungen. Das Setting fühle sich auch nach zehn Jahren Pause noch altbekannt an.
Feuer und Flamme: Call of Duty: WW2 geizt nicht mit ansehnlichen Grafik-Effekten.
Gamestar wartet noch mit der Benotung. „Vor allem müssen wir die PC-Technik checken, zudem stehen noch Fragezeichen hinter der Balance im Multiplayer und der Server-Performance unter Live-Bedingungen“, heißt es in einer Erklärung. Der Kampagne steht die Redaktion kritisch gegenüber, für den Multiplayer-Modus bekommt der Shooter Lob: „Die Rückkehr zum Zweiten Weltkrieg ist für mich gerade in den PvP-Matches ein Glücksfall. Kollege Dimi wünschte sich im Meinungskasten zu Infinite Warfare noch ein bodenständigeres CoD, das sich stärker auf die Kerndisziplinen konzentriert, die Modern Warfare Remastered so viel spannender machen. Tja Dimi, genau das bekommst du hier“, so Johannes Rohe.
Die Rezensionen von 4Players, Eurogamer, Gamona und GamersGlobal waren bei Redaktionsschluss noch nicht online.
Die ersten deutschen Tests auf einen Blick
PC Games: 86/100 (Test lesen
Gameswelt: „Erfolgreiche Rückkehr zu den Wurzeln“ und zwei Awards (Test lesen)
Computer Bild Spiele: Schulnote 1,50 (Test lesen)
Spieletipps: 82/100 (Test lesen)
Giga Games: 8/10 (Test lesen)
Gamestar: Wertung noch offen (Test lesen)