Gamesplanet Review-Übersicht - Heute: Dying Light: The Following
VON HARALD FRÄNKEL
Das Add-on The Following ist da, und die Presse präsentiert sich nach dem Release weitgehend einig: Mit der Erweiterung zu Dying Light servieren die Entwickler weit, weit mehr als einen dünnen DLC. Gamestar vergibt beim Test gar ihren Award in Gold.
Das Spiel der polnischen Firma Techland in wenigen Worten zu beschreiben, stellt eine schwierige Herausforderung dar. Deshalb versuchen wir es mit einem einzigen: Dying Light ist eine Open-World-Zombie-Survival-Horror-Slasher-Ego-Shooter-Rollenspiel-Parkour-Simulation. Klingt bescheuert, trifft es aber auf den Punkt. Der Titel setzt auf brutalen Nahkampf und Ballereien gegen Horden wandelnder Leichen, wobei es überlebenswichtig ist, ständig neue Ausrüstung herzustellen und Erfahrungspunkte in Fähigkeiten zu investieren.
Was gegen die äußerst flinken Zombies ebenfalls hilft: die Tatsache, dass der Held offensichtlich bei der WM im urbanen Hindernislauf gewonnen hat (französisch: Parkour). Mit dem Add-on The Following ergibt sich die zusätzliche Möglichkeit, in einem Buggy durch die Flora (und Untoten) zu brettern. Dabei entpuppt sich die neue Welt, das sogenannte Harraner Umland, größer als alle Gebiete des Hauptspiels zusammen.
„Üppiger Zusatzinhalt für wenig Geld“
„Das, was man hier für seine 20 Euro geboten bekommt, erinnert an die glorreichen Zeiten eines Half-Life: Opposing Force oder Call of Duty: United Offense. Guter, üppiger Zusatzinhalt für moderates Geld - hach, warum kann es das nicht öfter geben!“, jubiliert der Tester des Online-Magazins Gamestar. Wir lassen jetzt mal großzügig außer Acht, dass der Journalist wohl bei der teureren Konkurrenz statt bei Gamesplanet eingekauft hat und glauben ihm die restlichen Ausführungen: Im Fall von The Following stelle der schnelle Buggy ein spannendes, neues Kernelement dar. Mit einem eigenen Skilltree füge sich der Geländewagen so organisch ins Gesamtbild, als habe er schon immer dazugehört.
Der Buggy ist nicht nur schnödes Fortbewegungsmittel, sondern auch Spaßlieferant.
„Techland hat es geschafft, in einem Jahr eine so große, neue Open World auf die Beine zu stellen, dass wir schlichtweg begeistert sind. Mit allen Nebenaufgaben, Loot-Möglichkeiten und Challenges ist man auch im Umland locker 20 Stunden beschäftigt, wenn nicht noch mehr“, frohlockt der Journalist weiter. Dying Light: The Following sei nicht perfekt, in vielen Punkten aber eine herausragende Erweiterung. Der Flow der Untoten-Hatz lasse ihn einfach nicht los, obwohl er dachte, dem Massenphänomen Zombie überdrüssig geworden zu sein. Dem Tester ist das im Fazit 85 von 100 Punkten und einen Gold-Award wert.
„Innovativer erzählt“
Interessanterweise kritisiert das Magazin Gameswelt in seiner Review vor allem die schwache Story. „Warum Techland für The Following eigens einen neuen Story-Schreiber anheuerte, erschließt sich uns nicht“, heißt es da, wo die Kollegen von Gamestar besonders viel Lob auspacken und schreiben: „[Den Schwachpunkt des Vorgängers] ... haben auch die Entwickler erkannt und prompt fürs Add-on den Autor gewechselt. Das Ergebnis merkt man deutlich. Die Handlung von The Following ist innovativer erzählt, motiviert stärker und ja: Auch das Ende ist viel besser.“ Doch Geschichte hin, Geschichte her, auch Gameswelt zieht ein positives Fazit und vergibt 8 von 10 Punkten.
Das Add-on liefert etliche neue Waffen, unter anderem diese Armbrust.
Positiv in den Vordergrund rückt Gameswelt das große Spielgebiet, den Buggy, die anspruchsvollen Freaks-Bosskämpfe, die neuen Skilltrees und Waffen, die umfangreichen Inhalte an sich sowie die Tatsache, dass Season Pass-Inhaber dies alles sogar kostenlos erhalten. Das neue Areal sei abwechslungsreich, mit Wiesen, Klippen, Farmen, Kraftwerken und sogar einer größeren Küstenstadt. Dort spiele sich The Following dann so Parkour-lastig wie das Hauptspiel, während die athletischen Fertigkeiten in der Botanik in den Hintergrund rücken. „Für einen Preis zwischen 0 und 20 Euro bekomme der Spieler ein dickes Paket mit vielen neuen Modi, Extras und mindestens zehn Stunden Spielzeit.
„Finale furioso“
Die übrigen großen deutschen Online-Magazine hatten, als dieses Review-Preview entstanden ist, noch keine Tests online. Dying Light: The Following räumt dafür international ab, bei Redaktionsschluss lag die Durchschnittswertung weltweit bei 8.3 von 10 Punkten klar über der des Hauptspiels (7.5). Die bedeutende Online-Seite IGN.com vergibt 8.8 Punkte und das Urteil „Great“ (Großartig). Auch hier gilt der Buggy als größter Pluspunkt, ferner die Nebenquests und das Finale furioso. „Dem Parkour-basierten Zombie-Metzler ein Auto zu spendieren, funktioniert besser als es zu erwarten war. The Following gelingt es, die mit Spaß prall gefüllte neue Umgebung und ein Fahrzeug, das der Erkundung dient, hervorragend mit einer Story zu vermengen, die langsam beginnt, aber mit einem kraftvollen Haken endet.“