Gamesplanet Review-Übersicht - Heute: Far Cry Primal
VON HARALD FRÄNKEL
A-huga-haga-huga! Far Cry Primal in wenigen Nächten für Rechenmaschinen erscheint. Große Seher sagen in ihren Visionen: Homo Sapiens darf freuen auf Release, weil schönes Urwerk!
Eine Woche nach den Konsolenfassungen erscheint Primal, der nunmehr fünfte Far Cry-Ableger, für den PC: am kommenden Dienstag, 1. März. Der neue Serienteil ist wie die Vorgänger in einer Open World angesiedelt und ein First Person Shooter. So weit, so gewöhnlich; diesmal allerdings findet der ganze Spaß in einem frischen Szenario statt, in der Steinzeit nämlich. Hersteller Ubisoft liefert sogar die passende Sprache mit, wobei unser Proto-Indogermanisch leicht eingerostet ist, sodass wir uns über die übersetzten Untertitel freuen. Atmosphäre und Welt kommen auch in den Reviews sehr gut an. Gamepro verleiht im Test einen Award für Präsentation, Gameswelt einen Award für den Sound.
Was muss man inhaltlich noch zu Far Cry Primal wissen? Dass der urzeitliche Held wie in einem Rollenspiel neue Fähigkeiten lernt. Außerdem sammelt er allerlei Gedöns - etwa Holz, Steine und Pflanzen - um Waffen, Werkzeuge beziehungsweise Heilmittel herzustellen. So kommt obendrein eine Prise Survival Game ins Spiel. Ein weiteres Kernelement sind tierische Begleiter, neudeutsch Pets, zum Beispiel Wölfe, Bären und Säbelzahntiger. Wobei die zuletzt genannten Viecher korrekterweise Säbelzahnkatzen heißen müssen. Bildungsauftrag für heute erfüllt, check! Halt, doch noch nicht ganz, eins ist noch wichtig: Wer den Titel vorbestellt, bekommt ein paar Extramissionen. Hier gibt sich der Hersteller kreativ und lässt Spieler in die dicke Haut eines Mammuts schlüpfen.
„Gelungenes Open-World-Abenteuer“
Im Test der PC Games sahnt Far Cry Primal 83 von 100 Punkten ab. Es sei ein gelungenes Open-World-Abenteuer mit toller Atmosphäre. Allerdings mangele es an Innovation: „Tatsächlich wurden viele Elemente aus den Vorgängern entweder direkt übernommen oder funktionsgleich ins neue Setting integriert. Die Unterschiede beschränken sich auf ein Minimum, etwa das leicht veränderte Kampfsystem, oder sind bloß kosmetischer Natur. Dafür bessert der Titel an relevanten Stellen nach und schafft es zum Beispiel, dass das Crafting erstmal sowohl Sinn ergibt als auch Spaß macht. Auch die besser in das Gameplay eingebundene Tierwelt setzt sich positiv von den bisherigen Ablegern der Reihe ab. Somit führt das Spiel das bekannte Serienprinzip gekonnt fort. Wem das genug ist, der wird viel Spaß haben.“
Gleich zu Beginn lernen wir, dass urzeitliche Jäger bei der Mammutjagd in der Regel die Babys einer Herde abgemurkst haben. Schnüff!
Far Cry Primal erwecke die Steinzeit zum Leben wie nie zuvor, lautet das Fazit der Gamepro. 82 von 100 Punkten sind die Belohnung dafür. Kritik übt das Online-Magazin, weil sich beim Gameplay sehr viel wiederhole. Warum sich das Spiel dennoch die oben genannte Auszeichnung verdient, erklärt der Tester folgendermaßen: „Plötzlich bin ich der junge Krieger Takkar und erkunde vor über 10.000 Jahren den gefährlichen Urwald, gehe auf die Jagd nach Mammuts, fliehe vor hungrigen Säbelzahntigern und trage für meinen Stamm blutrünstige Kämpfe mit feindlichen Steinzeitmenschen aus. Ubisoft erschafft eine sagenhafte, fremdartige und unfassbar spannende Welt.“ Ein Kollege ergänzt in seinem Kommentar: „Far Cry Primal hat mich positiv überrascht und macht mir erstaunlich viel Spaß. Das liegt vor allem am unverbrauchten Setting und der wunderschönen Spielwelt.“
„Fantastische Atmosphäre“
8 von 10 Punkten erreicht Far Cry Primal bei Gameswelt. Dem Tester hat wie eingangs erwähnt besonders die Klangkulisse gefallen. Diese sei der heimliche Star neben dem frischen Szenario: „Ihr bekommt eine steinzeitliche Sprache serviert, die Ubisoft von einem Team aus Sprachexperten kreieren ließ, und auch die Umgebungsgeräusche in der Welt sind hervorragend. Sie verstärken die fantastische Atmosphäre zusätzlich.“ Darüber hinaus sei das Spiel hübsch, atmosphärisch und fühle sich vertraut an. Es funktioniere trotz der spielerisch gewohnten Kost so gut, weil die Steinzeitwelt so ungemein stimmig wirke und toll gestaltet ist.
Sicher historisch nicht korrekt, aber im Spiel launig: der Ritt auf einer Säbelzahnkatze.
Ebenfalls 8 von möglichen 10 Punkten haut Gamersglobal raus. Auch hier kritisieren die Rezensenten vor allem die vergleichsweise geringe Missionsvielfalt. Zudem fehle bisweilen die Herausforderung hinsichtlich des Schwierigkeitsgrads. Pluspunkte gibt's natürlich eine ganze Menge mehr: „Die Kämpfe sind schön wuchtig, auf den Biestern reiten ist ganz lustig. Die Grafik ist klasse, Humor und Ernst werden zu einem unterhaltsamen Mix verquirlt.“ Sich an der Prähistorie zu versuchen, sei ein Wagnis gewesen, immerhin wären viele typische Open-World-Elemente schwerlich glaubhaft umzusetzen, ohne ins Lächerliche abzudriften. „Ubisoft schafft das Kunststück, unter anderem mit kleinen Details wie dem Fleischessen zwecks Heilung.“ Darüber hinaus kam in der Redaktion die grafische Umsetzung hervorragend an - besonders die Vegetation, verbunden mit der hohen Weitsicht sei „der Wahnsinn“.
Weitere Pressestimmen:
Computer Bild Spiele: „Primal ist ein technisch einwandfreies Far Cry mit allen typischen Qualitäten der Open-World-Reihe - ein solider, aber wenig überraschender Ableger der Erfolgsreihe.“ (Schulnote 2,13)
Gamona: „Vielleicht nicht das beste, aber das mutigste Far Cry – und immer noch ein richtig gutes Spiel.“ (7 von 10 Punkten)
Eurogamer: „Far Cry Primal überzeugt mit seiner gelungenen Umsetzung der Steinzeitwelt, setzt dabei aber zu sehr auf die alten, festgefahrenen Formeln.“ (keine Benotung)
Die Rezensionen von Spieletipps, Giga Games und 4Players waren bei Redaktionsschluss noch nicht online, Gamestar testet vermutlich erst zum PC-Release.