WB empfiehlt: Men of War 2 – Writing Bull berichtet von seinem Einsatz an den RTS-Fronten
Große Spieltiefe bei Echtzeit-Manövern erlebt Truppenkommandeur Writing Bull gerade beim neuen Echtzeitstrategietitel Men of War 2. Er hat sich das RTS für uns angeschaut und danach ein Fazit in die Tasten gehauen.
Eben hat er noch im Holzfällerlager von Manor Lords geschuftet, jetzt steht er schon wieder auf den Schlachtfeldern des 2. Weltkriegs: Strategiespielexperte Writing Bull liebt die Abwechslung und die wird offenbar auch im neuen RTS Men of War 2 von Fulqrum Publishing reichlich geboten. Die Spieltiefe scheint hier kriegsentscheidend. Warum die im Echtzeitstrategie-Genre kein Klotz am Knobelbecher sein muss, schildert er hier.
WB EMPFIEHLT: Men of War 2
Publisher: Fulqrum Publishing
Entwickler: Best Way
Langsam im Kugelhagel vorrücken, MG-Nester mit Mörserbeschuss sprengen, feindliche Panzer in geschickt platzierte Minenfelder locken: so viel spielerischen Tiefgang gibt’s selten in der Echtzeitstrategie. Men of War 2 verblüfft mit enormer Komplexität und zudem mit seinem riesigen Umfang. So viel Spiel für unser Geld bekommen wir Gamer selten geboten!
In Europa herrscht Krieg, es sind unruhige Zeiten. Ein bisschen Ablenkung tut gut! Und auch wenn es paradox klingen mag, mit Men of War 2 gibt es ein neues Kriegsspiel, das in vielen Details so realistisch inszeniert ist, dass man beim Zocken die Gegenwart vergisst. Die ukrainischen Entwickler von Best Way und der tschechische Publisher Fulqrum inszenieren in der Kulisse des Zweiten Weltkriegs aufregende Abenteuer und knifflige taktische Herausforderungen.
Dabei lockt der Titel mit einer Spieltiefe, die Strategen eher von rundenbasierten Games gewohnt sind. Über 400 Einheitentypen marschieren auf und können von uns trickreich eingesetzt werden. Unsere Infanteristen schützen wir mit Sandsäcken oder in Schützengräben vor feindlichem Beschuss. Mit unseren leichten Jagdpanzern legen wir schwere Tanks durch einen gezielten Schuss in die Ketten lahm, umkurven sie dann und nehmen die schwach geschützten Flanken ins Visier. Wenn wir wollen, können wir dafür sogar in die Ego-Perspektive wechseln.
In manchen Missionen dürfen wir Luftschläge anfordern oder mit Fallschirmjägern hinter die feindlichen Linien springen. Pioniere lassen wir Anti-Panzer-Verhaue oder Minen legen. Artillerien liefern sich Duelle über weite Entfernungen, dabei lassen wir Späher tief ins Land des Feindes schleichen, um Truppen und Standorte auszuspionieren. Gelingt es uns, einen gegnerischen Vorposten vom Hauptquartier abzuschneiden, geht ihm bald die Munition aus und wird für uns zur leichten Beute.
Für Einsteiger gibt es eine ganze Serie von Tutorialmissionen, die zwar nicht alles, aber doch vieles gut erklären und das unter anderem mit kurzen Schritt-für-Schritt-Videoclips. Dennoch ist Men of War 2 aufgrund der komplexen Features kein Titel für Genre-Einsteiger. Das Spieltempo ist zudem recht hoch, allerdings können wir das Geschehen jederzeit pausieren, um uns zu orientieren und in Ruhe unsere Befehle zu geben.
Ganz stark ist der riesige Umfang des Titels. Einzelspieler erhalten weit über einhundert lange und mehrteilige Missionen. Zur Auswahl stehen dabei unter anderem drei Kampagnen, in denen wir als Rote Armee den Überfall der Nazi-Truppen stoppen, mit US-Truppen in der Normandie landen sowie als desillusionierter Wehrmachtsoffizier das Kommando erhalten, die Kapitulation des Dritten Reiches militärisch hinauszuzögern.
Mehrspieler-Freunde bekommen eine Fülle von MP-Möglichkeiten und können außerdem alle Einzelspieler-Inhalte auf Wunsch auch im Koop-Modus erleben. Zum Release gibt es für Solo-Spieler noch eine Online-Pflicht, die aber in Kürze herausgepatcht werden soll. Zudem arbeiten die Entwickler noch an weiteren Verbesserungen. Abstriche gibt’s in der Releaseversion zum Beispiel bei der Wegfindung der KI und beim wenig modernen User-Interface.
Augen auf! Angetreten! Knackig schwer, riesiger Umfang: Für Strategen eine echte Challenge!