WB empfiehlt: Millennia – Civ-Style und doch ganz eigen: Writing Bull über Paradox' 4X-City Builder
Nicht wenige Fans von 4X-Spielen sehen in Millennia einen regelrechten "Civ-Killer". Eine gute Nachricht: Civ wird Millennia überleben. Writing Bull hat noch mehr gute Nachrichten: Millennia bietet einen ganz eigenen Feature-Mix.
Mit der Civilization-Reihe kennt sich der erfahrene Strategiespielspezialist Writing Bull bestens aus – Führerscheinklasse 4X also. Ob er damit auch im kommenden 4X-Strategiespiel Millennia gut fährt, konnte er beim Siedeln mit einer Vorabfassung bereits herausfinden. Auch, wie sich Millennia im Vergleich mit Civilization schlägt. Paradox Interactives neue 4X-Hoffnung lässt euch ebenfalls auf Hexfeldern expandieren – doch sind es andere, zusätzliche Besonderheiten, die Millennia Eigenständigkeit bescheinigen.
WB EMPFIEHLT: Millennia
Publisher: Paradox Interactive
Entwickler: C Prompt Games
Lasst uns mal träumen! Wie wäre es mit epischer Rundenstrategie im Civilization-Stil – die Menschheitsgeschichte über Jahrtausende hinweg erleben? Aber all das plus Produktionsketten und Warenwirtschaft, wie sie Städteaufbauspiele liefern. Civilization meets City Builder – na, wie klingt das?
Nach Millennia klingt das! Dem neuen Spiel von Publisher Paradox. Aber bitte keine falschen Erwartungen! Der Titel der schwedischen Strategiespezialisten wird viele Fans der populären Civilization-Reihe hoffen lassen, dass der 4X-Strategiekönig endlich einen echten Herausforderer bekommt. Der ist Millennia aber definitiv nicht!
Ihr setzt euch zwar wie bei Civ auf den Thron einer großen Zivilisation und ringt mit anderen Herrschern um die Vormacht in der Welt. Doch auf den zweiten Blick ist Millennia eine andere und eigene Art von Spiel: ein Sandbox-Game für City Builder-Fans, die Wirtschaftsstrategie einmal im großen Maßstab erleben möchten – von Dörfern und Städten raufskaliert auf Regionen und Reiche.
Wenn ihr euch auf ein solches Erlebnis einlassen möchtet, wird euch Millennia viele, viele Abende Spaß machen! Ihr gründet Städte auf Zufallskarten, zieht mit Pionieren und Händlern, Siedlern und Soldaten im Rundentakt über Hexfelder und wandelt Wälder und Wiesen um in Kulturlandschaften. Durch Forschung lernt ihr, euer Land immer besser zu bewirtschaften.
Besonders wertvoll sind Ländereien mit edlen Kulturpflanzen oder Bodenschätzen. Ihr erntet Flachs und Oliven, später Tee und Kaffee. Auf anderen Geländefeldern errichtet ihr Werkstätten, um die Rohstoffe zu veredeln und weiterzuverarbeiten. Diese Waren könnt ihr in andere Regionen schicken, um dort Hungersnöte zu lindern oder beim Ausbau der Städte zu helfen.
Alle paar Runden steht ihr vor historischen Weggabelungen, in denen ihr eure Geschichte in eine andere Richtung lenken könnt. Die verschiedenen Nationalgeister, Regierungsformen und Zeitalter bringen euch Sonderregeln und einzigartige Vor- und Nachteile. Durch die Vielfalt dieser Kombinationsmöglichkeiten spielt sich jede neue Partie immer ein wenig anders als die vorige.
Das erhöht immens den Wiederspielwert des Titels und macht die Spielfeatures aufregend komplex. Allerdings auch für die Künstliche Intelligenz, die die Konkurrenzreiche steuert. Aktuell sind die vom Computer gesteuerten Gegenspieler für erfahrene Strategen auch auf höheren Schwierigkeitsgraden keine wirkliche Herausforderung. Das Spiel ist ohnehin nicht auf Hochglanz poliert: Das Balancing der Spielmechaniken ist noch nicht fertig und bei der grafischen Inszenierung und der Bedienung ist Luft nach oben.
Civilization meets City Builder: viel Spaß für Sandbox-Strategen!
Noch sind die Brillengläser nicht sechseckig, aber vielleicht bald: Hexfeld-Besetzer Writing Bull lobt die City Builder-Komponenten.