Pillars of Eternity 2: Deadfire – so wertet die deutsche Presse
VON HARALD FRÄNKEL
Die ersten Wertungen zum Rollenspiel Pillars of Eternity 2: Deadfire sind da: Gamestar haut eine 92-Punkte-Wertung raus. Beim Review von Gameswelt gibt's zum Release des RPG unfuckingfassbare vier Awards. Und PC Games zückt die 90. Wieso, weshalb, warum? Lest unsere Zusammenfassung!
Pillars of Eternity 2: Deadfire ist wie der Vorgänger (internationale Durchschnittswertung: 89 von 100 Punkten) ein Fantasy-Rollenspiel alter Schule, das die US-amerikanische Firma Obsidian Entertainment entwickelt hat. Als Fans wollten die Kalifornier schon immer Klassiker wie Baldur's Gate oder Planescape Torment ehren, und das haben sie auch bei ihrem brandneuen RPG geschafft. Abseits der Reminiszenzen liefern die Macher frischen Wind - und zwar nicht nur wegen der Segelschiffe, die Seeschlachten möglich machen und dem PC-Besitzer sogar Managementfähigkeiten eines Kapitäns abverlangen. Vor allem beschert uns der Titel neben dem Piraten-Szenario nämlich mehr virtuelle Freiheit. Und: Die Spielzeit liegt bei rund 40 Stunden, nur für die Hauptstory wohlgemerkt!
Platin-Award von Gamestar
„Pillars of Eternity 2 ist ein Rollenspiel-Meisterwerk, das gegenüber Teil 1 viel wagt und verbessert, ohne den Oldschool-Charme zu verlieren“, heißt es im Test der Gamestar. Die vergibt nicht nur die eingangs erwähnte Wertung (92 von 100 Punkte), sondern zwei Auszeichnungen obendrauf: den selten verliehenen Platin-Award und einen Award für den Umfang. Das RPG fühle sich nicht mehr nur nach Baldur's Gate oder nostalgischer Erinnerung an. Es sei zu einem eigenen Spiel herangewachsen, das munter das Genre um neue und clevere Ideen bereichere, meint Elena Schulz. „Fantastisch ist vor allem, wie groß die spielerische Freiheit geschrieben wird. Ich kann meinen Helden und seine Gefährten zusammenbasteln wie ich will, und dann jede Quest auf unterschiedliche Weise angehen. Ich war beim Spielen immer wieder verblüfft, was alles funktioniert und auf wie viele meiner früheren Aktionen Pillars 2 im Story-Verlauf Bezug nimmt. Nichts bleibt ohne Folgen!“
Die Echtzeitkämpfe von Pillars of Eternity 2: Deadfire lassen sich jederzeit pausieren. Es kommt also keine Hektik auf, was alte Männer freut.
Gameswelt muss vermutlich Awards nachbestellen, weil das Lager leer ist, denn Pillars of Eternity 2: Deadfire bekommt vier Auszeichnungen auf einmal: den Games-Tipp sowie Awards für Design, Sound und Handlung. „Vergesst Final Fantasy und alle anderen RPG, die so tun, als ob sie euch Handlungsfreiheit gewährten. Hier könnt ihr wirklich selbst entscheiden, wie ihr vorankommt. Böse oder gutherzig? Geschickt oder grobschlächtig? Wählt euer Schicksal!", jubelt Denis Brown. Er lobt darüber hinaus „die schöne isometrische Grafik, fantastischen englischen Sprecher, die tolle Musik und gelungene Lokalisierung“. Wie die Kollegen der Gamestar bezeichnet Brown das Rollenspiel als Meisterwerk.
Neu: Gefechte auf hoher See
Noch ein bisschen Hintergrundinformationen gefällig? Die Welt von Pillars of Eternity 2: Deadfire besteht aus Inseln, die die maximal vierköpfige Heldentruppe in Echtzeit per Schiff ansteuern. Es ist möglich, Kähne zu entern, was in Kämpfen auf Deck abgewickelt wird. Außerdem stehen Entdecker-Missionen, Schatzsuchen und Kopfgeldjagden auf dem Programm. Tiefgang, tiefer Seegang quasi, entsteht durch die Verwaltung des Schiffs: Der Spieler heuert eine Crew an, ist für Verpflegung und medizinische Versorgung zuständig und stärkt die Moral schon mal mit Rum. Das soll gleichzeitig Meutereien vorbeugen. Darüber hinaus gibt's Antik-Tuning, wenn der Käpt'n in bessere Segel, stabileren Rümpfe oder durchschlagskräftigere Kanonen plus Munition investiert.
Der Spieler schippert per Schiff von von Insel zu Insel und damit von Abenteuer zu Abenteuer. Es gehört auch zu den Aufgaben, die mobile Basis zu verwalten.
Mit der Überschrift „Großartige Götterhatz in der Karibik“ adelt PC Games das Spiel. Außerdem bekommt es 90 von 100 Punkte. „Nachdem mir Pillars of Eternity und Tyranny richtig gut gefallen haben, bin ich mit einer nicht gerade niedrigen Erwartungshaltung an den Test von Deadfire herangegangen. Die Entwickler von Obsidian erfüllen diese und liefern einen würdigen Nachfolger ab“, resümiert Karsten Scholz. Pillars of Eternity 2 biete taktisch anspruchsvolle Kämpfe, eine hübsche Iso-Grafik und Entscheidungen, die sich wirklich auswirken. Rollenspielfans dürften sich über Abenteuer freuen, die in Erinnerung bleiben.
Noch besseres Kampfsystem
Eurogamer bezeichnet Deadfire als „herausragend“. Im Fazit heißt es, es sei ein großartiges, atmosphärisches, klassisches Party-Rollenspiel mit epischer Geschichte, freiem Gameplay und komplexen Skill-Systemen. „Die Spielwelt ist ideenreich und liebevoll ausgestaltet, die Figuren sind allesamt glaubwürdig. [...] Das Piraten-Szenario fühlt sich überraschenderweise überhaupt nicht aufgesetzt an, euer Schiff funktioniert als mobile Basis hervorragend. Das ohnehin schon bewährte Kampfsystem wurde gegenüber dem Vorgänger noch mal verbessert. Wer in seinem Herzen auch nur ein kleines Plätzchen für Rollenspiele übrig hat, kommt an Pillars of Eternity 2 nicht vorbei“, so Markus Grundmann.
Die Grafik ist nicht atemberaubend, aber detailverliebt, wie auch diese Aufnahme in einer Stadt beweist.
Erfahrenen Rollenspielfans kredenzt Pillars of Eternity 2: Deadfire in der Tat ein hochkomplexes Charakter-, Ausrüstungs- und Kampfsystem. Das RPG bietet fünf Schwierigkeitsgrade. Die stufenlos zoombaren Echtzeit-Kämpfe sind pausierbar, und ein automatisches Verhaltens-Skript übernimmt bei Bedarf gern die wichtigsten Aufgaben der Recken im Gefecht. In puncto Vielfalt seien nur die zehn Berufe Barbar, Sänger, Medium, Druide, Kämpfer, Mönch, Paladin, Waldläufer, Schurke, Zauberer und das Aufgebot bei den Völkern erwähnt: Zu Aumaua, Zwerg, Elf, Gottähnlich, Mensch und Orleaner gesellen sich mehrere Multikulti-Unterrassen.
Auch für Einsteiger
Benjamin Braun von GamersGlobal benotet Pillars of Eternity 2: Deadfire mit 8.5 von 10 Punkten. Dank der zahlreichen Schwierigkeitsgrade und diversen Anpassungsoptionen sei es sowohl für Profis als auch Einsteiger empfehlenswert: „Es ist atmosphärisch fast so dicht wie damals Baldur's Gate und andere seiner großen Vorbilder.“ Die Schulnote 2,4 bekommt das RPG von Computer Bild Spiele. „Es dauert einige Zeit, bis Pillars of Eternity 2 Fahrt aufnimmt. Haben Sie die Unwegsamkeiten der ersten Spielstunden aber erst hinter sich gelassen, belohnt es Sie mit einer toll erzählten Geschichte, interessanten Figuren und sehenswerten Schauplätzen“, führt Alexander Praxl aus.
Die relevantesten deutschen Tests auf einen Blick
Gamestar: 92/100 und zwei Awards (Test lesen)
Gameswelt: „Pflichtanschaffung für Rollenspieler“ und vier Awards (Test lesen)
PC Games: 90/100 (Test lesen
Eurogamer: „Herausragend“ (Test lesen)
GamersGlobal: 8.5/10 (Test lesen)
Computer Bild Spiele: Schulnote 2,4 (Test lesen)