Gamesplanet Review-Preview - Heute: Rise of the Tomb Raider
VON HARALD FRÄNKEL
Rise of the Tomb Raider, auf Konsole weltweit mit einem Wertungsschnitt von 86 bedacht und mehrfach preisgekrönt, erscheint endlich für PC! Release ist der übernächste Donnerstag, 28. Januar. Auch die deutsche Presse feiert das neue Action-Adventure mit Lara Croft, vergibt Award um Award.
Leute holt den Puffmais raus, mit Rise of the Tomb Raider ist wieder feinstes Popcorn-Wohnzimmerkino angesagt - so jedenfalls urteilt die Fachpresse in ihren Tests. Das Spiel sammelt mehrfach höchste Wertungsweihen aus den Bereichen 9 von 10 (beziehungsweise 90 von 100). Und nicht nur Gameswelt adelt das Action-Adventure gleich mit zwei Awards auf einmal.
Archäologin Lara Croft verschlägt es nach Sibirien, wo sie eine verlorene Stadt sucht. Ausnahmsweise ist damit nicht Bielefeld gemeint, sondern Kitesch. Dieses russische Kuhkaff soll es übrigens wirklich gegeben haben, was wir an dieser Stelle erwähnen, ̶u̶̶m̶̶ ̶̶m̶̶i̶̶t̶̶ ̶̶u̶̶n̶̶s̶̶e̶̶r̶̶e̶̶m̶̶ ̶̶h̶̶o̶̶h̶̶e̶̶n̶̶ ̶̶b̶̶i̶̶l̶̶d̶̶u̶̶n̶̶g̶̶s̶̶s̶̶t̶̶a̶̶n̶̶d̶̶ ̶̶a̶̶n̶̶z̶̶u̶̶g̶̶e̶̶b̶̶e̶̶n̶ um unseren Bildungsauftrag zu erfüllen. Wie gewohnt ballert, klettert und turnt die Heldin durchs Abenteuer, wobei ihr diesmal Vertreter einer fiesen Sekte an den Pferdeschwanz wollen. Unsereins schaut ihr indes die meiste Zeit auf den Hintern.
Nach dem gelungenen Reboot im Jahr 2013 spielen auch diesmal Survival-Elemente eine tragende Rolle. Lara jagt mit Pfeil und Bogen oder dicker Knarre, sammelt Beeren und Erze, bastelt (neudeutsch: craftet; Experten sprechen auch vom sogenannten Crofting) bessere Klamotten, Munition und sogar Sprengkörper. Genau, Lara ist nicht nur eine Granate, sondern kann auch welche benutzen! Am Ende des Tages wechseln ruhige Sequenzen mit actionlastigen Abschnitten. Es ist fast immer auch möglich, zu schleichen. Gescriptete Bäm-bumm-Sequenzen warten ebenso wie die typischen Physikrätsel und waghalsige Kletterpartien.
„Bombast, wohin man schaut!“
Zwei Auszeichnungen spendiert Gamepro dem Spiel. Einen güldenen Award allgemein und einen für die außergewöhnliche Präsentation. Dazu gibt's 89 von 100 Punkte und massenhaft Lob: „Bombast, wohin man schaut! Selbst der Marsch durch die Tunnel einer Kupfermine im Schein einer Magnesiumfackel sieht beeindruckend aus. Rise of the Tomb Raider ist nicht nur einer der spektakulärsten Titel des Jahres, sondern baut die Stärken des Vorgängers konsequent aus.“ Der Mix aus bombastischen Action-Sequenzen, Stealth-Abschnitten, Shootouts und gewagten Klettertouren zwinge dem Spieler keine feste Vorgehensweise auf. Ob er ballert, Fallen stellt, von Dächern springt oder Auseinandersetzungen meidet, Lara mache immer eine gute Figur und bewege sich mit einer Geschmeidigkeit durch ihre Welt, gegen die die Assassinen aus dem Hause Ubisoft fast plump wirken. „Der Titel verknüpft die technische und spielerische Klasse des Vorgängers mit dem alten Tomb Raider-Gefühl. Endlich wieder gigantische Grabkammern, endlich wieder ausladende Kletterpassagen und endlich wieder eine starke, selbstbewusste Heldin!“
Klar ist: Lara muss hier irgendwie nach oben. Die Frage ist wie - Kletterpuzzle voraus!
Beim Online-Magazin Gameswelt holt Rise of the Tomb Raider ebenfalls nicht nur eine Top-Wertung (9 von 10 Punkte), sondern auch zwei Awards - einen für die Technik und einen fürs Design. RotTR sei wunderschön, wenn nicht sogar das schönste Konsolenspiel des Jahres (bezogen auf die bereits im Dezember erschienenen Xbox-Fassungen). Die erzählerische Klasse der direkten Konkurrenz, die Rede ist von Uncharted, dürfe der Spieler zwar nicht erwarten. „Dafür bietet Lara Croft auf der spielerischen Seite mehr als die Sony-Serie. Ihr werdet beim Klettern nicht zu sehr an die Hand genommen, und fast jedes Erforschen abseits des Weges in den offenen Gebieten wird belohnt.“
„Jede Minute ein Genuss!“
Einen weiteren Award holt das Action-Adventure bei Spieletipps ab, mit 89 von 100 Punkten. Die Redaktion lobt die „fantastischen Schauplätze“, die förmlich zum Innehalten einladen, um den Ausblick zu genießen. „Hinzu kommen Situationen, die schnelles Handeln verlangen, wodurch spannungsgeladene Bilder entstehen, die euch den Atem stocken lassen. Ob Klettern oder Kämpfen, die Mischung innerhalb der Aktivitäten ist sauber austariert.“ Darüber hinaus gebe es noch mehr zu entdecken und freizuschalten. So zeige der Titel vor allem abseits der Geschichte seine Stärken, nämlich dann, wenn der Spieler gerade verborgene Gräber erkundet oder Missionen für Verbündete erledigt. „Die Spielmechanik, verbunden mit der starken Präsentation, konzentriert den Spielspaß und macht jede Minute, die ihr mit dem Spiel verbringt, zu einem Genuss.“
GamersGlobal lässt sich ebenso nicht lumpen und bewertet Rise of the Tomb Raider mit 9 von 10 Punkten. Der Tester schreibt von einer fast perfekt gelungenen Mischung aus Erkundung und Action. RotTR halte sich durchweg an dieses Konzept: „Hangelt ihr euch gerade noch einen Abhang entlang, warten auf der anderen Seite schon wieder Feinde auf euch.“ Der Titel biete hochkarätige Spannung und eingedenk der optionalen Gräber zumindest halbwegs anspruchsvolle Rätselkost. Vor allem aber eine Spielwelt, die vor Geheimnissen und (freiwilligen) Sammelaufgaben nur so strotzt.
Detaillierte Grafik: Selbst Lara Crofts Poren und Fältchen im Gesicht bildet das Spiel ab.
„Das Gameplay funktioniert tadellos, die Grafik ist wunderschön, die Spielwelt wirkt zumindest ein wenig lebendiger, und die Aufteilung der verschiedenen Spielelemente ist diesmal hervorragend gelungen. Wer keine Überraschungen oder gar Innovationen erwartet, bekommt ein toll inszeniertes und großartig aussehendes Action-Adventure serviert“, meint PC Games und vergibt 86 von 100 Punkte. Computerbild Spiele legt im Schulnotensystem nach und adelt das Spiel mit einer Bewertung von 1,8. „Verabschieden Sie sich aber endgültig vom klassischen Tomb Raider, zocken Sie ein zu großen Teilen fantastisch inszeniertes Action-Spiel, das sich in der Mitte etwas verliert, sich in einem starken Endteil aber wieder fängt und zur Hochform aufläuft.“
„Ein verdammt gutes Spiel!“
Der Webauftritt von Eurogamer Deutschland, der seit einiger Zeit nicht mehr mittels Zahl bewertet, vergibt das Prädikat „Empfehlenswert“. „Rise of the Tomb Raider bewegt das Konzept weiter, auf der Suche nach der goldenen Mitte zwischen modernem Action-Adventure und den Stärken der alten Spiele. Das Ergebnis ist noch nicht da, wo es eines Tages (hoffentlich) sein wird, aber das hält es nicht davon ab, ein verdammt gutes Spiel zu sein. Ein hervorragendes Action-Adventure, das ein wenig vor dem modernen Spieler zurückschreckt: An einigen Stellen das Beste, was TR sein kann.“
Die niedrigsten Bewertungen, und zwar jeweils immer noch sehr gute 80 von 100 beziehungsweise 8 von 10 Punkte, kommen von 4Players, Giga Games und Gamona. Die Rezension von Gamestar hingegen war bei Redaktionsschluss noch nicht online.