The Surge 2 im Test – so wertet die deutsche Presse
VON HARALD FRÄNKEL
Drei Awards und nur Wertungen mit einer 8 vorne, das ist zum Release des Action-Rollenspiels The Surge 2 die bisherige Bilanz der ersten deutschen Tests. Hammer! Wir verschaffen euch einen Überblick über die relevantesten Reviews.
The Surge wurde beim Deutschen Entwicklerpreis 2017 als bester Titel made in Germany ausgezeichneten, jetzt ist der Nachfolger da! Die beiden Action-Rollenspiele gelten gemeinhin als „Souls-like-Games“ oder – noch genauer – als „Science-Fiction-Dark-Souls“. Der Schwierigkeitsgrad bringt Weichei-Spieler also dazu, beim Zocken einen Rettungsreifen zu tragen, damit sie im Tränenmeer oben schwimmen. Wobei: Ängstliche Schnappatmung bitte einstellen, denn so schlimm ist es gar nicht mehr. Entwickler Deck 13 hat lobenswerterweise ein bisschen an der Balance geschraubt.
Bei The Surge 2 schlüpft der Spieler nicht in die Haut eines vorgegebenen Charakters, sondern baut Männlein oder Weiblein im Editor.
The Surge 2 beschert uns ein brachiales, spannendes Hack-&-Slay-Kampfsystem, bei dem sich Körperteile der Gegner anvisieren, abtrennen und plündern lassen. So findet der Held neue Baupläne für Waffen und Rüstungen. Außerdem pimpt er mit gefundenen Materialien sein Roboteranzug-Exoskelett. Wobei „Held“ eine ungenaue Formulierung ist: Im Charakter-Editor erwacht auf Wunsch auch ein weiblicher Avatar.
„Herrliche Spielweltarchitekur“
Gleich zwei Awards verleiht Gameswelt, wo es allerdings keine numerische Benotung gibt. Rezensent Andreas Altenheimer empfiehlt The Surge 2 allen, die sich ein Spiel im gleichen Stil wie Teil 1 wünschen und auf komplexe, verschachtelte Welten stehen. „Ja, es ist kein Action-Rollenspiel mit einem Mörder-Hardcore-Schwierigkeitsgrad. Nein, ich muss nicht bei jedem Schritt aufpassen, wohin ich hintrete. Trotzdem sind die Kämpfe immer noch spaßig und die Gebiete umso mehr ein Fest für Freunde des Erkundens. Es spricht somit Spieler wie mich an, die eine akribisch ausgetüftelte und herrlich verzweigte Spielweltarchitektur lieben und zermürbende Langzeitkämpfe hassen.“
„Hervorragendes Kampfsystem“
Manuel Fritsch schreibt für Gamestar: „Den Release des Nachfolgers habe ich mit großer Vorfreude erwartet, und ich wurde nicht enttäuscht: The Surge 2 ist eine gelungene Weiterführung und macht aus dem ohnehin guten Kampfsystem ein hervorragendes. Das direktionale Blocken, die neuen Kampfstile und Kombos, die Verbesserung der Drohnenfähigkeiten und ein nach wie vor hochmotivierendes Lootsystem haben mich im Test begeistert [...]. Die Erweiterung der Spielwelt auf Jericho City bietet genügend Anreize, die Umgebung [...] zu erkunden. Ich werde nicht aufgeben, bevor nicht jede Abkürzung gefunden und jeder Boss in seine Einzelteile zerlegt wurde!“ Am Ende des Reviews belohnt Fritsch das Spiel mit 80 von 100 Punkten.
Zukunftsvision trifft auf ritterliches Mittelalter: The Surge liefert durch sein Szenario eine ganz besondere Atmosphäre.
„Überaus spannender Tanz mit dem Tod“
Bei 4Players bekommt das Action-RPG im Test 85 von 100 Punkten und einen Gold-Award. „Das ist ein klasse Kampf-Abenteuer! Deck 13 hat sich mit The Surge 2 klar gesteigert. Die Frankfurter präsentieren ein in allen Bereichen reiferes Spiel: Das Leveldesign ist weitaus verschachtelter und bietet tolle Déjà-vu-Momente. Auch das Environmental Storytelling ist besser, das Kämpfen mit Trefferzonen noch taktischer, und die Drohnen sind eine coole Ergänzung“, schreibt Jörg Luibl in seinem Review. „Freunde des Soulsprinzips dürfen sich nach Remnant: From the Ashes auf einen weiteren, überaus spannenden Tanz mit dem Tod freuen.“
„Mehr Gegnervielfalt“
Gamers Global hat ein anderes Wertungssystem als 4Players, das Ergebnis ist letztlich aber gleich: Autor Benjamin Braun lässt sehr gute 8.5 von 10 Punkten springen. „Deck 13 stellt mit The Surge 2 die meisten Kritikpunkte des Vorgängers ab. Das Studio liefert insbesondere mehr Vielfalt bei den Gegnern und den Waffen. [...] Zudem wurden Zugänglichkeit, Komfort und Transparenz erhöht, ohne den Schwierigkeitsgrad dadurch aufzuweichen. Stattdessen steigt die Motivation beim Spielen – und das immer noch hier und dort notwendige Grinding lässt sich wesentlich zielgerichteter betreiben.“ Hinzu komme, dass das Szenbario um die Stadt Jericho City vielfältiger ausgefallen sei als die Spielwelt aus Teil 1.
„Besser als der Vorgänger“
Unter der Überschrift „Schöner die Köpfe nie fliegen!“ adelt PC Games das Spiel mit 8 von 10 Punkten. Es sei größer, motivierender und besser als der Vorgänger. „Man merkt, dass sich die Entwickler viel Mühe gegeben haben, das Community-Feedback aus The Surge umzusetzen: Der Nachfolger kommt mit größeren Tageslicht-Levels, deutlich mehr Story und Quests und einem faireren Balancing daher“, urteilt Felix Schütz.
Ein Blick auf die Stadt Jericho City, wo der Held den Großteil seine Abenteuers verbringt.
„The Surge 2 ist noch immer kein Zuckerschlecken, doch wer sich im Vorgängerspiel an manchen Bossen die Zähne ausgebissen hat (ja, ich schaue dich an, Big Sister!), darf aufatmen: Solche Frustmomente gibt es diesmal nicht. The Surge 2 hat meinen Nerv getroffen, vier Tage lang war ich kaum von dem Spiel loszukriegen: Egal ob ich die clever verschachtelten Levels erkunde, meine Ausrüstung verbessere oder die Gegner mit Schmackes zu Kleinholz verarbeite – das Action-RPG hat mich jederzeit gut unterhalten“, so Felix Schütz weiter.
Eurogamer stuft den Titel als „Empfehlenswert“ ein. Martin Woger: „The Surge 2 ist ein großer Sprung in Deck 13s Quest zu einem eigenen Dark Souls. Das Leveldesign ist deutlich näher an der Qualität des Vorbilds und spielt gern und eifrig mit der Vertikalen und den Wegen, die das eröffnet. Das Looten gegnerischer Teile wurde optimiert, ist ein recht eigenständiges Konzept und kombiniert geschickt den sich motivierend spielenden Kampf mit dem Grind'n'Craft, das hier eigentlich gar nicht mehr optional ist. All diese Mechaniken, von der Bewegung bis zum Aufrüsten, sind eine schlüssige, wenn auch alles andere als komplett eigenständige, handwerklich äußerst saubere Arbeit, mit der ich lange viel Spaß hatte.“
Die relevantesten deutschen Tests auf einen Blick
4Players: 85/100 und Gold-Award (Test lesen)
GamersGlobal: 8.5/10 (Test lesen)
Gameswelt: „Frustfreies Souls!“, Gamestipp- und Design-Award (Test lesen)
Gamestar: 80/100 (Test lesen)
PC Games: 8/10 (Test lesen
Eurogamer: „Empfehlenswert“ (Test lesen)
Bei Computer Bild Spiele, Spieletipps und Giga Games waren zum Redaktionsschluss für diesen Artikel noch keine Tests online.