Gamesplanet Review-Übersicht - Heute: Warhammer 40,000 - Dawn of War 3
VON HARALD FRÄNKEL
Am Donnerstag, 27. April, steht der Release für Warhammer 40.000: Dawn of War 3 an. Laut Test der Gamestar ist es das „beste Echtzeit-Strategiespiel seit Starcraft 2“. Deshalb heimst es im Review einen Award ein. Auch 4Players und Gameswelt feiern das RTS mit entsprechenden Auszeichnungen.
Warhammer 40.000: Dawn of War 3 von Relic Entertainment basiert auf dem Tabletop-Spiel der Firma Games Workshop. Es bietet eine Einzelspieler-Kampagne mit 17 Kapiteln und einen Online-Multiplayer-Modus für bis zu sechs Teilnehmer. Die kloppen sich auf acht Karten, und zwar in zwei Teams. Beim Story-Modus geht es um einen Waffenfund auf dem Planeten Acheron. Die menschlichen Space Marines, die elfenähnlichen Eldar und das Volk der Orks kämpfen im zukunftspessimistischen Science-Fiction-Szenario um das mächtige Artefakt.
Ein Spiel, das glücklich macht
„Bombastische Schlachten, dicke Kampagne, spannender Multiplayer – Dawn of War meldet sich triumphal zurück!“ Das Fazit der Gamestar fällt wortgewaltig aus. Entsprechend passen die 86 von 100 Punkte und der Gold-Award wie die Orkfaust aufs Menschenauge. Rezensent Maurice Weber schwebt auf Wolke 8: „Wenn ich als schamloser Fanboy sprechen darf: Mich hat lange kein Spiel mehr so glücklich gemacht wie Dawn of War 3.“
DoW 3 ist ein klassischer RTS-Titel: Der Spieler sammelt zunächst Ressourcen, um Gebäude zu errichten und Truppen auszuheben. Neu sind die sogenannten Elite-Punkte, dank derer der virtuelle Heerführer bis zu drei besonders starke Einheiten in die Schlacht schickt. Vor der Kampfphase erkundet er natürlich die Karte.
Der monströse Imperiale Ritter der Space Marines zerlegt eine feindliche Basis fast im Alleingang.
4Players belohnt das Spiel unter der Überschrift „Brachiale Echtzeit-Strategie“ mit 85 von 100 Punkten und einem Gold-Award. Dawn of War 3 entfache intensive und packende Schlachten. Lob gibt's sowohl für die Kampagne als auch den Multiplayer-Modus - wenngleich dieser mit acht Karten hinsichtlich des Umfangs etwas mager ausfalle. Spielerisch ist er trotzdem lobenswert, Tester Marcel Kleffmann schreibt: „Die Mehrspieler-Gefechte sind granatenstark, da dank der vielen Helden, der normalen Truppen und der cleveren Eskalationsmechanik packende Gefechte auf der Tagesordnung stehen.“
Apropos Gefechte: In DoW 3 ist es wichtig, die Superfähigkeiten der Völker taktisch klug einzusetzen. Space Marines arbeiten mit orbitalen Bombardements, wobei dieser massive Beschuss aus Raumschiffen die Bodentruppen unterstützt. Die Elder verfügen über Psikräfte, ein daraus resultierender Sturm grillt Feinde mithilfe gleißender Blitze. Orks setzen sogenannte Brokk'n ein. Es handelt sich dabei um ausgehöhlte Asteroiden, die mit Waffen und Triebwerken ausgestattet sind.
Motivierend und abwechslungsreich
Den dritten Award aus Deutschland, und zwar fürs Spieldesign, sackt Dawn of War 3 beim Review von Gameswelt ein. Laut Tester Sascha Sharma bekommen Strategen ein „feines Spiel mit starken Helden“. Die Kampagne sei motivierend und vor allem abwechslungsreich, die Spielwelt abgefahren und kreativ. „Auch der Multiplayer-Modus macht großen Spaß, wenn man sich mit dem geringen Umfang arrangiert hat.“
Im Vergleich zu vielen ähnlichen Genrevertretern spielt sich Dawn of War 3 übrigens flotter. Das Mikro-Management bleibt übersichtlich, die Strategie steht im Vordergrund. Der Bau einer Basis frisst relativ wenig Zeit, weil es nur sieben Gebäudetypen gibt. Okay, eventuell geht es auch deshalb so flink zu, weil anders als beim Endlosprojekt Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg keine Türen klemmen können.
Angriff der Eldar auf eine feindliche Basis: Der Hovercraft-Panzer rechts unten spuckt tödliche Strahlen.
Die 1 vor dem Komma schafft DoW 3 bei Computer Bild Spiele, am Ende der Testprozedur verbucht es den Schulnotendurchschnitt 1,68. Olaf Bleich und Benedikt Plass-Fleßenkämper finden vor allem die Orks knuffig: „Herrlich, wie sie schimpfen, Altmetall aufklauben und mit ihren ratternden Schrottlauben zu Felde ziehen!“ Dawn of War 3 enttäusche Warhammer-Fans zu keinem Zeitpunkt und biete genau das, was sich so viele gewünscht haben, eine Rückkehr zu alter Stärke. „Egal, ob im Online-Betrieb oder im Einzelspielermodus – Echtzeit-Strategen werden eine gute Zeit mit Grünhäuten, Eldar und Space Marines verbringen.“
Die Redaktion der PC Games sieht es ähnlich („Episch und kolossal – ein Muss für jeden Warhammer-Fan“) und vergibt 85 von 100 Punkten. Bei Spieletipps lässt Rezensent Michael Krüger 83 von 100 Punkten springen: „Die kombinierten Stärken der Vorgänger fusionieren zu einem runden Spielerlebnis auf dem Schlachtfeld. Dazwischen mangelt es etwas an eindrucksvollen Momenten.“
Komplex, ausgeklügelt, ausbalanciert
Rüdiger Steidle, der den Test für GamersGlobal geschrieben hat, zeichnet Dawn of War 3 mit 8 von 10 Punkten aus. Wer komplexe Echtzeit-Strategie mit interessanten Fraktionen, ausgeklügeltem Truppenmix und fein ausbalanciertem Kampfsystem suche, werde glücklich, egal ob Warhammer-Fan oder nicht. Als Branchenurgestein ist Steidle natürlich schon halb verwest, deshalb bettelt er die Entwickler an: „Bitte integriert für alte Knacker wie mich einen Pausenmodus, damit ich in aller Ruhe Befehle erteilen kann! Es ist unglaublich frustrierend, zehn Minuten auf einen neuen Superpanzer zu warten, der dann, kurz mal nicht hingeguckt, binnen Sekunden vom Gegner auseinandergenommen wird!“ Heul leise, Rüdi! ;-)
Bei Giga Games schneidet DoW 3 ebenfalls mit 8 von 10 Punkten ab. „Dawn of War 3 ist vielleicht nicht gerade das, was sich die Fans erhofft haben. Aber für mich funktioniert der Mix aus verschiedenen Elementen“, meint Marvin Fuhrmann. Ihn hat vor allem die Zugänglichkeit abgeholt: DoW 3 sei das wohl einsteigerfreundlichste Strategiespiel der vergangenen Monate („17 Kapitel Tutorial“) und dürfte so viele neue Spieler gewinnen.
Die Gegenstücke zum Imperialen Ritter: der Phantomritter (Eldar) und rechts der Gorkanaut (Orks).
Eurogamer benotet Spiele nicht mehr, verleiht aber das Prädikat „Empfehlenswert“. DoW 3 biete im dritten Anlauf ein paar Neuerungen, eine super Optik, eine bessere Kampagne und eine Prise Multiplayer Online Battle Arena (kurz: MOBA), so das Fazit von Markus Hensel.
Die wichtigsten Tests in der Übersicht
Gamestar: 86/100 und Gold-Award (Test lesen)
4Players: 85/100 und Gold-Award (Test lesen)
Gameswelt: „Ein feines Echtzeitstrategiespiel“, Design-Award (Test lesen)
Computer Bild Spiele: 1,68 (Test lesen)
PC Games: 85/100 (Test lesen
Spieletipps: 83/100 (Test lesen)
GamersGlobal: 8/10 (Test lesen)
Giga Games: 8/10 (Test lesen)
Eurogamer: „Empfehlenswert“ (Test lesen)
Die Rezension von Gamona war bei Redaktionsschluss für diesen Artikel noch nicht online.